Fachwissen

Warum heutige Heizungs- und Kühlsysteme neu überdacht werden müssen

Heizen und Kühlen verbrauchen bereits einen großen Teil der weltweiten Energie und angesichts der steigenden Nachfrage nach Häusern mit hohem Wohnkomfort dürfte sich dieser Trend kaum verlangsamen. Das Ziel, den weltweiten Temperaturanstieg auf 2 Grad zu begrenzen, rückt damit in immer weitere Ferne. In unserem Film erfahren Sie, wie Fernwärme und -kälte zu nachhaltigem Gebäudekomfort beitragen können.

Wachsender Heiz- und Kühlbedarf verlangt Energieeffizienz

Die Erderwärmung auf 2 °C zu begrenzen, ist eine enorme Aufgabe – ganz zu schweigen von einer Begrenzung auf 1,5 °C, wie im Pariser Klimaabkommen formuliert. Wie aber können wir Komfort und Nachhaltigkeit in Einklang bringen, wenn bereits 40 % des weltweiten Energieverbrauchs allein auf Gebäude entfallen und sich der Energieverbrauch und Heizungsbedarf bis 2050 mehr als verdreifachen wird?

Um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden und uns für die Herausforderungen von morgen zu rüsten, brauchen wir nachhaltige Innovationen. Und vor allem müssen wir energieeffizienter werden. 

Fernwärme und -kälte werden dabei eine wesentliche Rolle spielen, denn sie ermöglichen sowohl Netzoptimierung als auch Einbindung von erneuerbaren Energien und Überschussenergie, die derzeit nicht genutzt werden können. Das funktioniert aber nur mit der richtigen Auslegung und den richtigen Betriebsparametern.

Die Herausforderungen heutiger Heiz- und Kühlsysteme

Heutige Fernwärme- und Fernkältenetze sind in Auslegung und Betrieb oft ineffizient und haben mit Problemen wie Energie- und Druckverlusten sowie ungleichmäßiger Energieverteilung zu kämpfen. 

Das liegt vor allem an den Sollwerten, die auf die Gebäude mit dem höchsten Bedarf abgestimmt sind. Mit anderen Worten, der Betrieb des gesamten Netzes richtet sich nach den größten Energieverbrauchern. Je höher die Temperatur, desto weniger energieeffizient und leistungsstark das Netz. Und dies wiederum führt zu ungleichmäßiger Wärmeverteilung und großen Wärmeverlusten.

Ein weiteres kritisches Thema derzeitiger Fernwärmenetze ist ihre nach wie vor hohe Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Heute stammen 75 % der Heizenergie in Europa aus fossilen Brennstoffen. Weltweit ist die Lage noch schlimmer: 2022 wurden 90 % der Fernwärme aus fossilen Brennstoffen erzeugt. 

Viele Fernwärme- und -kälteversorger haben bereits begonnen, nachhaltigere Energiequellen in ihre Netze einzubinden, beispielsweise Überschussenergie aus Rechenzentren oder Kläranlagen sowie erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Um das Potenzial von Fernwärme und -kälte in vollem Umfang auszuschöpfen, müssen wir uns vom Silodenken in Bezug auf unsere Heizsysteme verabschieden.

Prognosen zufolge wird die Welt das Ziel, den weltweiten Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen, verfehlen.

75 % der Heizenergie in Europa stammen aus fossilen Brennstoffen. In Fernwärmenetzen können wir Überschussenergie nutzen.

Das erneuerbare und verlässliche Potenzial der Fernwärme

Weltweit wird nur 5 % der Fernwärme mithilfe erneuerbarer Energien erzeugt. Doch die Dinge ändern sich. Es ist davon auszugehen, dass der Anteil erneuerbarer Energien in Fernwärme- und -kältenetzen weltweit um mehr als 40 % steigen wird, wobei insbesondere Märkte wie China, Deutschland, Dänemark und Frankreich führend sind.  

Durch Auslegung und Betrieb von Fernwärme- und -kältenetzen mit intelligenten Lösungen können Niedertemperaturzonen geschaffen werden, was den Heizenergiebedarf senkt.

Dies wiederum ermöglicht den Netzausbau mit Integration erneuerbarer Energiequellen wie Geothermie, Solar- und Windkraft, Überschussenergie aus Müllverbrennung und Abwärme aus Industrieprozessen und Rechenzentren – Energiequellen, die derzeit oft ungenutzt bleiben.

Ein zusätzlicher Vorteil der Fernwärme liegt in der Versorgungssicherheit. Fernwärmenetze sind nicht auf einen einzigen Energieträger wie Kohle oder Öl beschränkt, der Verbraucher dem Risiko von Preisschwankungen und Verknappungen aussetzt, sondern können über erneuerbare Quellen wie Solarenergie oder Überschusswärme versorgt werden. 

In unseren Artikeln und Anwendungsbeispielen erfahren Sie, wie Fernwärme die Netzeffizienz, -sicherheit und -flexibilität verbessert, die Nutzung erneuerbarer Energien ermöglicht und Kosten senkt.

Entdecken Sie unsere intelligenten und effizienten Pumpenlösungen zur Leistungsoptimierung der Fernwärmenetze von heute – und morgen.

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