Dezentrale Pumpenanlage als Kühlungslösung für Rechenzentren
Sie erfahren, wie eine dezentrale Pumpenanlage die komplexen Kühlanforderungen von Rechenzentren erfüllen kann.
In diesem Modul wird erläutert, wie es möglich ist, mit dezentralen Pumpen den komplexen Kühlanforderungen von Rechenzentren gerecht zu werden und gleichzeitig die Herausforderungen und Probleme zu bewältigen, mit denen sie im Betrieb oft konfrontiert sind. Was sind die typischen Probleme einer herkömmlichen Rechenzentrumsanlage?
Kritischen Indexkreis identifizieren: Der Indexkreis ist der Kreis mit dem größten Druckabfall. Da Rechenzentren stark von einer effizienten Kühlung abhängig sind, müssen potenzielle Herausforderungen in der Anlage ermittelt werden, um die Gesamteffizienz zu optimieren. In herkömmlichen Rechenzentren, insbesondere bei komplexen Designs, kann das Identifizieren des kritischen Indexkreises ein Problem darstellen. Es gibt viele Einflussfaktoren wie unter anderem zusätzliche Ventile, gebogene Rohre oder Spulen mit größerem Druckabfall als erwartet. Diese Komplexität kann zu Schwierigkeiten bei der Störungssuche und der Optimierung der Anlage für einen effizienten Betrieb führen.
Ventilauswahl: Die richtigen Ventile auszuwählen und eine gute Ventilautorität sicherzustellen kann ein mühsamer und zeitaufwendiger Prozess sein. Faktoren wie Durchflussmengen, Druckabfälle und die Kompatibilität mit dem Anlagendesign insgesamt müssen sorgfältig berücksichtigt werden. Bei unzureichender Ventilautorität kann die Durchflussregelung fehlerhaft sein, was die Effizienz des Rechenzentrums beeinträchtigen könnte.
Inbetriebnahme: Die korrekte Inbetriebnahme entscheidet darüber, ob die gewünschte Betriebseffizienz in herkömmlichen Rechenzentrumsanlagen erzielt wird. Der zeitaufwendige, komplexe Prozess umfasst die Kalibrierung von Sensoren, die Abstimmung von Reglern und umfassende Anlagentests. Ohne korrekte Inbetriebnahme kann eine nicht optimale Anlage im Rechenzentrum betriebliche Herausforderungen aufwerfen und die Effizienz reduzieren.
Anlagenflexibilität: Herkömmliche Rechenzentrumsanlagen sind weniger flexibel, wenn künftige Erweiterungen anstehen oder zusätzliche Geräte eingesetzt werden sollen. Zusätzliche Komponenten können in der Anlage einen Dominoeffekt auslösen und erhebliche Anpassungen und Umbauten erforderlich machen oder sogar dazu führen, dass bestimmte vorhandene Komponenten nicht mehr genutzt werden können. Dieser Mangel an Anpassungsfähigkeit führt unter Umständen dazu, dass bei Aufrüstung der Anlage die Kosten steigen und Komplikationen auftreten.
Die dezentrale Förderung ist für Rechen- zentren ein bemerkenswerter Fortschritt, weil sie alle diese Probleme ausräumen. Dank des entkoppelten Designs ist es weni- ger dringlich, den kritischen Indexkreis in den Kühlanlagen zu ermitteln. Dieser innovative Ansatz minimiert die Anzahl der Verbindungen zwischen den Kreisen und ermöglicht so einen effizienten Betrieb der Anlage, ohne dass zuvor unbedingt der kritische Indexkreis ermittelt werden muss. Das Ergebnis sind eine höhere Flexibilität und eine einfachere Verwaltung komplexer Kühlanlagen für Rechenzentren.
Die Ventilauswahl ist einfacher und effizienter möglich, da intelligente, modulierende Pumpen herkömmliche Ventile ersetzen. Die Ventildrosselung in einer herkömmlichen Anlage erzeugt Gegendruck, was den PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) erhöht. Durch den Ausbau von Ventilen sinkt der in der Anlage erforderliche Druck, was den Energiebedarf und den PUE-Wert reduziert und so die Effizienz des Rechenzentrums erhöht. Werden Ventile durch modulierende Pumpen ersetzt, wirkt sich dies auch positiv auf die zeitaufwendige und komplexe Inbetriebnahme aus.
Die umfangreichen Kalibrierungs- und Abstimmungsarbeiten entfallen, da sich die Anlage automatisch anpasst und die Temperatur auf der Grundlage der Echtzeitbedingungen optimiert.
Die Pumpen gleichen den Primär- und Sekundärkreis aus, was den Energieverbrauch weiter optimiert und zu einer ausgewogeneren und besser regelbaren Delta T beiträgt. Dies ermöglicht eine automatisierte und effizientere Einrichtung.
Dank ihres modularen Designs sind dezentrale Pumpenanlagen flexibler, da neue Geräte nahtlos in die bestehende Anlage integriert werden können, ohne Störungen bei vorhandenen Komponenten zu verursachen. Die Rechenzentrumsinfrastruktur wird anpassungsfähiger, leichter skalierbarer und leichter zu verwalten. Die Vielseitigkeit der dezentralen Förderung zeigt sich darin, dass sie variable Primär- ebenso wie konstante Pri- mär-/variable Sekundärkreise unterstützt. Rechenzentren können also eine dezentrale Förderung zur Leistungsoptimierung implementieren, unabhängig davon, welche Konfiguration bereits genutzt wird.
Die dezentrale Förderung läutet einen Paradigmenwechsel hin zu dezentralen Pumpen ein, und zwar durch Änderung von zwei grundlegenden Funktionsprinzipien: Wo immer möglich, werden unnötige modulierende Ventile ausgebaut. Und der Durchfluss zwischen der Primär- und der Sekundärlastseite wird für eine optimale Durchflussregelung abgeglichen. Dieser Ansatz zur Kühlung adressiert die Herausforderungen herkömmlicher Anlagen, optimiert die Kühlinfrastruktur in Rechenzentren und bietet Rechenzentren mehr Effizienz, Flexibilität und Zukunftsfähigkeit.