Abwasserbeförderung aus Untergeschossen

Dieses Modul behandelt Lösungen zur Beförderung von Abwasser aus Untergeschossen. Hebeanlagen und Pumpenschächte werden miteinander verglichen.

In Gewerbegebäuden fällt Tag für Tag eine große Menge Abwasser an. Dieses Abwasser muss in die Kanalisation geleitet werden, und zwar so effizient und zuverlässig wie möglich. Abwasser aus Etagen oberhalb der Kanalisation fließt dank der Schwerkraft ab. 

Muss Abwasser jedoch von unterhalb des Kanalisationsniveaus abgeleitet werden, ist eine Druckentwässerungsanlage erforderlich. In diesem Film stellen wir Ihnen einige unterschiedliche Verfahren vor, wie Abwasser aus einem Gewerbegebäude in die Kanalisation gepumpt werden kann.

Der Film behandelt Pumpenlösungen für eingeschossige Untergeschosse, mehrgeschossige Untergeschosse, den nachträglichen Ausbau von Untergeschossen und temporäre Abwasseranlagen. Dabei kommen zwei gut bekannte Methoden zur Abwasserentsorgung zur Sprache, nämlich Pumpenschächte und Hebeanlagen.

Zunächst zu den eingeschossigen Untergeschossen: Muss Schwarz- oder Grauwasser aus sanitären Anlagen in einem eingeschossigen Untergeschoss gepumpt werden, kann man dafür eine Hebeanlage nutzen. Eine Hebeanlage ist eine sehr zuverlässige, kompakte, einbau- und wartungsfreundliche Lösung.

Außerdem ist eine Hebeanlage kostengünstiger als ein Pumpenschacht und eine perfekte Lösung zum Schutz vor einer Überflutung des Untergeschosses. Sie eignet sich auch ideal, wenn außerhalb des Gebäudes wenig Platz ist und infolgedessen kein Pumpenschacht gebaut werden kann.

Bei felsigem Untergrund ist eine Hebeanlage ebenfalls ideal, weil der Einbau eines Pumpenschachts dann sehr kompliziert und teuer wäre. Hebeanlagen brauchen nur sehr wenig Platz und der Regler wird direkt daneben installiert, was bei der Wartung sehr praktisch ist.

Darüber hinaus sind Hebeanlagen geruchsfrei, weil sie mit einem hermetisch abgedichteten Tank ausgestattet sind. Hebeanlagen können unterhalb des Fußbodenniveaus eingebaut werden. Eine weitere Möglichkeit zum Ableiten von Schwarz- oder Grauwasser aus eingeschossigen Untergeschossen ist ein Pumpenschacht außerhalb des Gebäudes.

Schauen wir uns die Vor- und Nachteile eines Pumpenschachts außerhalb des Gebäudes an. Eine Pumpenschacht außerhalb des Gebäudes erfordert höhere Investitionen als eine Hebeanlage. Die Kosten verteilen sich unter anderem auf die Kosten für den Pumpenschacht an sich sowie evtl. eine verkehrssichere Abdeckung.

Dazu kommen die Zeit und die Kosten für Planung, Aushubarbeiten und Einbau, die Handhabung des Pumpenschachts sowie die Verfüllung und Verdichtung des Bodens. Andererseits erfordert ein Pumpenschacht neben dem Gebäude keinen Technikraum. Und ein großer Schacht bietet Speicherkapazität für längere Zeit für den Fall, dass dies behördlich vorgeschrieben ist oder es zu einem Stromausfall kommt.

Es besteht also keinerlei Überflutungsgefahr. Eine dritte Möglichkeit ist der Bau eines Pumpenschachts innerhalb des Gebäudes. Bei dieser Art der Installation müssen Sie jedoch die baulichen Herausforderungen, die Geruchsproblematik sowie den nötigen Wartungszugang im Blick behalten.

Beachten Sie außerdem, dass ein Betonschacht mit der Zeit verschleißt, sodass die Gefahr von Leckagen besteht. Und nun zu den mehrgeschossigen Untergeschossen: Für mehrgeschossige Untergeschosse sind Hebeanlagen bei Weitem die beste Wahl. Ein Pumpenschacht außerhalb des Gebäudes  wird für mehrgeschossige Untergeschosse nicht empfohlen.

Gründe sind die extrem hohen Investitionskosten für einen sehr tiefen Schacht sowie die Komplexität von Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Als Lösung käme ein Pumpenschacht im Inneren des Gebäudes infrage. Die Herausforderungen einer solchen Lösung in mehrgeschossigen Untergeschossen wären die gleichen wie bei eingeschossigen Untergeschossen.

Nun zum Ausbau von Untergeschossen: Wenn ein Kellerraum beispielsweise zu einem Sanitärraum ausgebaut werden soll, ist eine Hebeanlage die beste Lösung für die Ableitung von Schwarz- und Grauwasser. Das Beispiel hier zeigt ein Restaurant im 1. Stock mit sanitären Anlagen im Untergeschoss. Die Hebeanlage kann problemlos an das vorhandene Abflussrohr angeschlossen werden. Eine Hebeanlage ist eine flexible Lösung. Die sanitären Anlagen können an beliebiger Stelle im Untergeschoss eingebaut werden und die Hebeanlage hebt das Abwasser auf die gewünschte Höhe.

Zudem ist sie leicht zu warten, weil die Rohrleitungen gut zugänglich sind und keine Rohrleitungen im Boden verlaufen. Darüber hinaus ist sie eine kosteneffektive Lösung, die einen hervorragenden Schutz vor Überflutung des Untergeschosses bietet.

Schauen wir uns zum Schluss noch eine Situation an, bei der temporäre Abwasseranlagen erforderlich sind. Temporäre Abwasseranlagen werden häufig in mobilen Anhängern installiert, zum Beispiel auf Baustellen und auch für Konzerte, Festivals und am Strand. Eine Hebeanlage ist die naheliegende Wahl für Abwasseranlagen dieser Art.

Die Hebeanlage ist einfach zu handhaben, zu installieren und zu warten. Hier sehen Sie einen mobilen Toilettenwagen auf einer Baustelle, wo die Arbeiter Toiletten, Pissoirs und Waschbecken brauchen. Und jetzt zu einer kurzen Zusammenfassung der Merkmale und Vorteile von Hebeanlagen.

Hebeanlagen eignen sich für Gewerbegebäude aller Art ebenso wie für U-Bahn-Stationen. Sie sind kompakt, kostengünstig, geruchsfrei, flexibel, bieten einen problemlosen Wartungszugang und sind außerdem eine gute Wahl, wenn sich die Umgebungsbedingungen nicht für einen Pumpenschacht eignen.

Und nun zur Zusammenfassung der Merkmale und Vorteile von Pumpenschächten. Diese Lösung erfordert höhere Investitionen als eine Hebeanlage. Der Bau dauert länger und ist komplexer. Andererseits bietet ein Pumpenschacht bei einem Stromausfall mehr Speicherkapazität. 

Kursübersicht

Module
Module: 3
Dauer
Dauer: 22 Minuten
Schwierigkeitsgrad
Schwierigkeitsgrad: Mittel